Dienstag, 26. März 2013

Studieren in den USA - Mein Auslandssemester an der University of North Carolina at Greensboro



Ab sofort bietet euch DFSR die Möglichkeit an einer amerikanischen Universität oder an einem College zu studieren. Ob als Gap Year nach dem Abitur, als Auslandsjahr während des Studiums oder als komplettes Bachelor Studium - mit unserem Uni/College Programm erfüllen wir dir den Traum vom Studienaufenthalt in den USA. Durch ein garantiertes Stipendium trägst du nur einen geringer Anteil der Kosten selbst. Alle Infos gibt es auf unserer DFSR Homepage.

Unser Marketing Praktikant Julien verbrachte während seines Studiums ein Auslandssemester an einer amerikanischen Universität. Auf unserem Blog teilt er mit euch seine Erfahrungen und erzählt vom Leben auf dem Campus.

Wie die meisten Studenten heutzutage, entschied ich mich im Laufe meines Studiums dafür, ein Auslandssemester in den USA zu verbringen, um mein Englisch zu verbessern und die amerikanische Kultur hautnah zu erleben. Es verschlug mich schließlich in die mittelgroße Stadt Greensboro, welche sich im Bundesstaat North Carolina befindet. Wie ein Großteil der Austauschstudenten, wohnte ich für die Zeit meines Auslansdaufenthalts in der Phillips- Hawkins-Residence Hall, was auch wohl die beste Entscheidung war, da man dort sehr leicht Kontakte zu anderen Austauschstudenten und natürlich auch zu Amerikanern knüpfen konnte. Wir waren in etwa 120 Austauschstudenten und ungefähr genau so viele Amerikaner, was mir dabei half die unterschiedlichsten Kulturen kennenzulernen. Wie auf jedem amerikanischen Campus muss man sich auch in diesem Wohnheim ein Zimmer teilen.Grundsätzlich teilen sich Studenten, die nicht die gleiche Nationalität haben, ein Zimmer, um den kulturellen Austausch zu fördern. Ich hatte das Glück, mein Zimmer mit einem Amerikaner teilen zu dürfen, was mir sehr dabei half mein Englisch zu verbessern, da wir uns ausschließlich auf Englisch unterhielten und ich ihn jederzeit nach fehlenden Vokabeln fragen konnte. Generell war das Zusammenleben in einem Zimmer angenehmer als anfangs gedacht, da ich zumindest fast nur zum Schlafen in meinem Zimmer war und durch Absprache mit meinem “Roommate” jederzeit meine Ruhe haben konnte. Das Zimmer selbst war relativ spärlich eingerichtet. Das Bett, der Schreibtisch und der Kleiderschrank erfüllten aber ihren Zweck. Es war zwar nicht das schönste Zimmer, aber zum Schlafen und Ausruhen hat es allemal gereicht.  Das Wohnheimleben spielt sich meist sowieso in den Gängen der verschiedenen Stockwerke oder in der Lobby ab. Auf jedem Stockwerk befinden sich mehrere Toiletten und Gemeinschaftsduschen, die voneinander abgetrennt sind. Zu Beginn dachte ich, dass es morgens im Bad aufgrund der vielen Studenten stressig werden könnte, was sich aber glücklicherweise nicht bewahrheitet hat. Jederzeit hatte ich die Möglichkeit zu duschen oder die Toilette zu benutzen, ohne anstehen zu müssen. Dies war mir besonders wichtig.

An der UNCG ist es verpflichtend, eine universitäre Krankenversicherung abzuschließen, welche $400 pro Semester beträgt. Jedoch deckt diese nicht alle Kosten ab. Vor Antritt eines Auslandssemester würde ich mich auf jeden Fall mit meiner Krankenkasse in Verbindung setzen, um jegliche Versicherungsoptionen für einen längeren Auslandsaufenthalt zu besprechen und eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Ich glaube nicht, dass irgendwer $500-$1000 für einen Krankenhausaufenthalt zahlen möchte. Solche Kosten sind in den USA leider normal.
Schließlich sollte man sich auch vor Beginn des Auslandssemesters über Bank –und Kreditkartenoptionen informieren. Ich, als Kunde der Deutschen Bank, konnte zum Beispiel kostenfrei bei der Bank of America Geld abheben. Ein Geldautomat dieser Bank befindet sich auch direkt auf dem Campus. Vor Reiseantritt habe ich mir noch zusätzlich eine Kreditkarte der Deutschen Bank ausstellen lassen. Dies kann ich auch nur empfehlen, da Kreditkarten zu den gängigsten Zahlungsmitteln der USA gehören.


Alltag und Freizeit:

Der Alltag an der UNCG war immer sehr angenehm und stressfrei, da sich alles direkt auf dem Campus befand. Der längste Weg, den ich vom Wohnheim zu einem Unterrichtsgebäude laufen musste, betrug maximal 10 Minuten. Somit geriet ich fast nie in Zeitnot und schaffte es immer pünktlich zu meinen Kursen. Auf den ersten Blick wirkte der Campus riesig auf mich, weil er wie eine kleine Stadt mit eigenen kleinen Läden aufgebaut war. Nach ein paar Wochen kam mir der Campus aber nicht mehr so groß vor, weil ich mich ziemlich schnell an dessen Größe gewöhnt hatte und schließlich wusste, wo sich alles befand.
Das Alltagsleben im Wohnheim war auch einzigartig, weil einem aufgrund des stetigen Kontakts zu anderen Austauschstudenten nie langweilig wurde und ich somit immer Beschäftigung fand. Dadurch kam Heimweh nach Deutschland eher selten auf. Das amerikanische Studentenleben selbst weicht sehr stark vom deutschen ab, da man sich fast rund um die Uhr auf dem Campus befindet und dadurch das Studentendasein erst richtig lebt.

Freizeittechnisch bietet die UNCG ziemlich viel! Zu Beginn des Semesters ist es zum Beispiel möglich Campus Sportvereinen oder Verbindungen beizutreten, wenn man sich für sowas interessiert. Ich für meinen Teil war ziemlich oft im Campus Fitnessstudio, was auch nichts kostet und durch Studiengebühren finanziert ist. Es besteht aus einem Fitnessraum mit ziemlich guten Geräten, einer großen Basketballhalle mit mehreren Feldern, einem Lauftrack, mehreren Kardiogeräten, Racquetballfeldern, Tennisfeldern, einer Schwimmhalle, einer Kletterwand und einer Sauna. Des Weiteren bietet das Fitnessstudio, auch “Rec-center“ genannt, eine große Auswahl an Sportkursen, die man besuchen kann. Dem fit werden steht also nichts im Wege! Ansonsten besteht auch die Möglichkeit,  in die nahe gelegene “ Four Seasons“ Mall oder ins “Friendly Center“ zu gehen, welche beide größere Einkaufszentren sind und mit dem Unibus erreichbar sind. Der Bus fährt leider nur jede Stunde, aber dies ist auch üblich für die USA. Man sollte also rechtzeitig an der Bushaltestelle sein, falls man noch etwas anderes vorhat und pünktlich wieder auf dem Campus sein will.

Kurswahl:

Generell gibt es in den USA unterschiedliche Kursniveaus. Die leichtesten Veranstaltungen sind die 100er Kurse, welche meist im ersten Studienjahr besucht werden. Die schwersten hingegen sind die 400er Kurse. Diese werden im vierten und somit letzten Studienjahr belegt. Ich selbst habe insgesamt vier Kurse auf 200er und 300er Niveau belegt und kam sehr gut mit dem Lernstoff zurecht.  An amerikanischen Universitäten gilt, dass Studenten jedes Semester mindestens zwölf ECTS erlangen müssen. Dies entspricht in etwa einem Leistungsaufwand von vier Kursen. Für das erfolgreiche Bestehen eines Kurses erhalten Studenten meist drei ECTS.

Da ich Kultur und Wirtschaft: Anglistik studiert habe, bot es sich an, Veranstaltungen der Kulturwissenschaften im Auslandssemester zu besuchen. Ich entschied mich für “Race, Class, Gender: Social Inequalities“, welcher äußerst interessant war, da ich einiges über das soziale Ungleichgewicht der amerikanischen Gesellschaft lernen konnte. Der Kurs selbst bestand aus einem Midterm und einem Final Exam, für die ich beide jeweils zwei Tage gelernt habe und dennoch ganz gut abgeschnitten habe. Für das Bestehen des Kurses waren außerdem noch ein zehnseitiges Paper und regelmäßige Online Beiträge im Unilernportal erforderlich. Der Kurs fand dreimal pro Woche für jeweils 50 Minuten statt. Des Weiteren habe ich den Kurs “Latin America: Colonial Period“ besucht, für dessen Bestehen zwei kürzere Papers, ein Mapquiz, ein Midterm und ein Final Exam vorausgesetzt wurden. Diesen Kurs fand ich auch höchst interessant, da dieses Thema während meiner Schulzeit nicht wirklich behandelt wurde. Durch den Kurs habe ich viel über die Geschichte Südamerikas gelernt, was meinen persönlichen Horizont erweitert hat. Die Atmosphäre im Kurs war immer sehr entspannt und locker. Er fand zweimal die Woche für jeweils 1 ¼ Stunden statt. Den letzten Kulturkurs, den ich besucht habe, war “Criminology“, für dessen Bestehen drei Exams, ein kleineres Quiz und zwei kürzere Papers vorausgesetzt wurden. Dies war mit unter der zeitaufwändigste Kurs, da man sehr viel lesen musste und der Kurs auf den verschiedensten kriminologischen Theorien aufgebaut war. Nichtsdestotrotz war er, meiner Meinung nach, der
interessanteste von allen, da man sehr viel über die amerikanische Gesellschaft und die Darstellung
von Kriminalität in den US Medien lernen konnte. Auch dieser Kurs fand zweimal pro Woche
für jeweils 1 ¼ Stunden statt. Neben den drei Kulturkursen habe ich noch “Ethical Issues in Business“ besucht, welcher auch dreimal die Woche zu jeweils 50 Minuten stattfand. Die Anwesenheit war aber nicht verpflichtend, da sich die Note ausschließlich aus Online Quizes und wöchentlichen Online Hausaufgaben zusammensetzte. Dennoch sollte der Kurs nicht unterschätzt werden, da die Online Quizes und Hausaufgaben sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Niveau der US Kurse deutlich niedriger als das
der Kurse in Deutschland war. Jedoch musste ich viel mehr lesen und auch Hausaufgaben machen, was das Ganze zeitaufwändiger als in Deutschland machte. Auch die Tatsache, dass ein Kurs mehrmals die Woche stattfand, war für mich neu und undgewohnt, da alle Texte und Hausaufgaben viel früher und schneller als in der Heimat bearbeitet werden mussten.

Fazit:

Das Auslandssemester in Greensboro war auf jeden Fall das beste Semester, das ich bisher erleben durfte. Ich habe so viele unterschiedliche und neue Erfahrungen machen können, die mich letztendlich auch geprägt haben. Ein Auslandssemester in den USA kann ich nur jedem ans Herz legen und wärmstens empfehlen. Ich habe sehr viele und vor allem sehr gute Freunde aus aller Welt gewonnen und hoffe diese Freundschaften auch noch weiterhin aufrecht erhalten zu können. Gegen Ende des Semesters waren wir eine wirklich sehr große Gruppe die sich richtig gut verstanden hat. Somit war auch der Abschied zu Semesterende für die meisten dementsprechend schwer und emotional. 


Julien Frank
Praktikant Marketing/ Sales


Willst auch du ein Studienjahr in den USA verbringen? Mit unserem DFSR Stipendienprogramm hast du die Möglichkeit, das Leben an einer amerikanischen Universität hautnah mitzuerleben. Weitere Infos findest du hier.

Die University of North Carolina

Eines der Unterrichtsgebäude

UNCG Emblem
Philipp-Hawkins-Residence Hall

UNCG Tennisplätze

Campus

Statue auf dem Campus

UNCG Rec-Center

Orientation Week

Foust-Building/International Office

UNCG Fußballspiel

USA und North Carolina Flagge

Elliott University Center

Weiteres Unterrichtsgebäude

Basketball

Campus Bus

1 Kommentar:

  1. Sehr interressanter Artikel, ich überlege mir grade ob ich nächstes Jahr in das Ausland zum Studieren gehen soll. Ich denke das kann nur vom Vorteil sein. Nun den mal schauen. Lg. Hanna

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